Welches Kameraequipment benutze ich?

Viele angehende Fotografen beschäftigt die Frage nach dem richtigen Equipment. Vielleicht auch dich?

Ich habe mir, offen gestanden, als ich mit der Fotografie anfangen wollte keine großen Gedanken darum gemacht. Ich habe gewusst, dass ich eine Kamera haben möchte, die eine bestimmte Bildqualität und einen bestimmten Look liefert. Da es zur damaligen Zeit (2009) nicht so eine riesen Auswahl an verschiedensten Digitalkameras gab wie heute, wusste ich relativ schnell, dass es eine Spiegelreflex sein musste, weil nur die mir den gewünschten Look liefern konnte. Ihr wisst, welchen Look ich meine… Hintergrund unscharf, schönes Bokeh.. die Fotos sehen aus Einsteigerperspektive sofort professionell aus… Dieser Look halt.

Der nächste Faktor, der heute deutlich anders ist als früher, ist aber ein gänzlich anderer. Ich gucke in meiner Freizeit viel auf Youtube rum. Dort gibt es sehr viel Inhalt zum Thema Fotografie. Unter anderem auch meinen eigenen Kanal. Und wenn es nach vielen Damen und Herren bei Youtube geht, könnte ich mir jede Woche eine neue Kamera kaufen, weil jetzt doch Kamera XY der State of the Art ist. Ich merke bei mir selbst, dass ich mich da sehr zusammenreißen muss, mich nicht selbst immer wieder nach neuem Equipment zu zerreißen, das ich nicht unbedingt brauche.

Daher dachte ich mir, ich erzähle euch hier mal, was ich so nutze. Vom Anfang bis heute. Und ihr werdet merken, das ist gar nicht so viel, wie man immer denkt. Meine Philosophie war schon immer, aus möglichst wenig Material möglichst viel rauszuholen. Wenn ich alleine mit einer Kamera unterwegs bin, habe ich meistens meine kleinste Kamera dabei, für die ich nur ein einziges Objektiv habe. Das war’s. Und es gab auch durchaus schon Shootings, die ich so durchgeführt habe.

Auf dem Beitragsbild seht ihr mein aktuelles Equipment. Nicht alles, aber schon einen großen Teil.

Meine Hauptkamera ist eine Nikon D7200. Mit dieser Kamera fotografiere ich eigentlich so ziemlich alles, was einen professionellen Anspruch hat. Sie ist eine Zeit lang (vor dem Release der D500) die „größte“ DX-Kamera von Nikon gewesen. Ihre Funktionen sind für meine Bedürfnisse absolut perfekt, sie hat mich bisher nie auch nur eine Sekunde im Stich gelassen und ich liebe diese Kamera. Einzig der Wunsch nach noch mehr Leistung und Qualität und die Tatsache, dass meine erste Kamera langsam das Zeitliche segnet, wird mich vermutlich in näherer Zukunft ein Upgrade durchführen lassen, sodass die 7200 dann mein Backup wird. An der Kamera seht ihr noch einen Batteriegriff, hierbei handelt es sich um den Nikon MB-D15, passend zur D7200. So kann ich bei längeren Sessions mit 2 Akkus shooten (nicht dass man’s bräuchte, die Dinger halten ewig, aber haben ist eben besser als brauchen) und zusätzlich verschaffen mir die größere Grifffläche und der Hochformatauslöser ein für mich besseres Handling.

Warum Nikon? Ich habe von Anfang an mit Nikon fotografiert und war immer zufrieden. Ich hatte nie das Bedürfnis, das System zu wechseln. Das kann sich irgendwann ändern, aktuell bin ich aber weit davon entfernt. Das hat nichtmal bestimmte Gründe. Andere Hersteller machen auch tolle Kameras. Aber ich bin Nikon einfach treu geblieben.

Meine erste Kamera war eine D60, diese befindet sich neben der 7200 auf dem Foto. Ich habe sie bis heute. Und sie ist bis heute mein Notfall-Body. Nur ist langsam der Punkt erreicht, wo sie für Auftragsarbeiten aufgrund des technischen Fortschritts nicht mehr wirklich ausreicht. Aber immerhin habe ich fast eine Dekade lang ausschließlich mit dieser Kamera fotografiert und sie hat absolut ausgereicht und mich sehr zufriedengestellt. Daher kann ich euch, solltet ihr Fotografieeinsteiger auf der Suche nach geeignetem Equipment sein, nur empfehlen, euch eine relativ günstige Kamera zu kaufen, die keine riesen Masse an Features mitbringt und euch somit das Fotografieren lernen lässt. Alle Kameras können gute Fotos machen, entscheidend ist die Person, die die Kamera bedient.

Rechts neben der D7200 seht ihr meine „Freizeitkamera“, die Sony a6000. Das ist etwas lieblos ausgedrückt, weil ich faktisch ziemlich viel mit dieser Kamera mache. Unsere Beziehung begann, als ich vor unserem USA-Trip 2019 auf den Gedanken kam, dass ich keine Lust hab, meinen 10+ kg Fotorucksack auf jede Tour dort mitzuschleppen und unbedingt eine handliche Kamera für den Urlaub brauche. In diesem Zuge habe ich mir nicht nur eine handliche und leichtere Kamera für den Urlaub, sondern gleich eine Backup-Kamera für Fotos und Videos zugelegt, die ich ebenfalls bedenkenlos und uneingeschränkt empfehlen kann. Auf unserer Reise war sie pures Gold wert, da sie als kleine, kompakte Kamera im Raw-Format und komplett manuellen Modus fotografieren kann, was für mich persönlich unerlässlich ist. Und sie macht, selbst mit Kitobjektiv, absolut fantastische Fotos. Sämtliche Fotos aus den USA, die ihr auf der Seite findet, wurden mit dieser Kamera geschossen.

Darüber hinaus nutze ich noch eine GoPro Hero+. Nichts Weltbewegendes. Eine Actioncam mit ziemlich guter Bild- und sogar auch annehmbarer Tonqualität. Ich wollte sowas einfach besitzen und sie kam auch schon extrem oft für verschiedenste Dinge zum Einsatz. Sie war damals echt nicht so teuer und ich feier das kleine Teil. Ganz links im Bild seht ihr dazu noch ein flexibles Stativ mit einer Klemme. Sehr nützlich. Solltet ihr Besitzer einer GoPro sein, schafft euch so ein Teil auf jeden Fall an. Damit könnt ihr die Kamera nahezu überall hinklemmen und habt im Zweifel auch einen ganz guten Griff für die GoPro, wenn ihr sie nicht ohne alles in der Hand halten wollt beim Filmen.

Rechts oben seht ihr zwei Objektive, eins befindet sich noch auf der D7200. Mein „Immerdrauf“ ist das 35mm 1.8 von Nikon. Für mich einfach die beste Brennweite auf einer DX-Kamera (entspricht etwa einer 50mm-Brennweite im Vollformat). Das Objektiv ist unglaublich scharf, hat die beste Abbildungsleistung aller meiner Linsen und ich würde es immer wieder kaufen.

Dazu kommt ein 10-20mm-Objektiv von Nikon. Ebenfalls ein DX-Objektiv. Die Linse kommt bei mir vor allem zum Einsatz, wenn ich irgendwo auf wenig Raum viel abbilden muss. Hochzeiten sind da ein gutes Beispiel, wenn doch mal mehr Leute oder der gesamte Raum drauf sollen. Ein tolles Weitwinkelobjektiv, wenn man mit der nicht allzu großen Blende leben kann. Ich kann es.

Zu guter Letzt: Nikon 70-300mm VR. Eine Telelinse mit integriertem Bildstabilisator. Ich kann mich nicht beschweren, muss aber gestehen, dass ich das Objektiv noch nicht allzu oft genutzt habe. Es ist noch relativ frisch im Fuhrpark, hat mein altes Tamron 70-200mm abgelöst und bis jetzt gute Fotos gemacht. Ich warte auf die Härtetests im Bereich Motorsport und eventuell auch auf der einen oder anderen Hochzeit.

Ein Thema, mit dem ich mich sehr gern beschäftige, ist Licht. Und zwar künstliches Licht. Auf dem Foto seht ihr meine zwei Blitze, die ich für entfesseltes Blitzen nutze, sowie auf der rechten Seite des Bildes meine Funksender und -empfänger. Diese dienen dazu, dass ich die Blitze irgendwo hinstellen kann und mit der Kamera ganz woanders sein kann und die Blitze dennoch zuverlässig blitzen. Für mich ist diese Möglichkeit nicht mehr wegzudenken. Tatsächlich arbeite ich nahezu bei 99% meiner Shootings, bei denen ich nicht mit natürlichem Licht arbeite, mit diesen beiden fernausgelösten Blitzen. Ich besitze keine Studio-Lichtanlage. Ich finde dieses Setup einfach praktisch und ich bin damit sehr mobil und selbst während eines Shootings noch sehr flexibel. Sowohl der Hauptblitz als auch die Funkstrecken sind von der Firma Yongnuo. Günstige Geräte, dennoch gute Qualität. Zu finden in einem bekannten Online-Warenhaus, aber auch aus anderen Quellen. Ich kann diese Geräte empfehlen. Der zweite Blitz auf dem Foto ist ein alter Cullmann-Blitz, den ich „nur noch“ als Slave für den Hauptblitz nutze. Beide Blitze benutze ich vollständig manuell (das heißt ich stelle an dem Bedienteil des Funksenders ein, wie stark sie blitzen sollen).

Natürlich verfüge ich noch, wie auf dem Bild zu sehen, über ausreichend Akkukapazität für alle Gerätschaften und natürlich über Speicher. Und wenn ich hier nochmal eine Empfehlung aussprechen darf: Legt bei Speicher unbedingt Wert auf Qualität, nicht so sehr auf den Preis. Ihr werdet es nicht bereuen. Eine schnelle SD-Karte (zum Beispiel SanDisk Extreme) ist sehr viel wert. Hier investiert ihr im Grunde einmal etwas mehr und habt dann mutmaßlich Ruhe. Zumindest war es bei mir bisher so. Neuere Speichermedien wie XQD kann ich aktuell noch nicht beurteilen. Für Backups nutze ich externe Festplatten, damit ich mich nicht nur auf eine Festplatte in meinem Rechner als Speicherort verlassen muss. Sicher ist sicher.

Und last but not least seht ihr auf dem Foto noch ein schwarzes Rechteck und einen Stift. Ich musste diese beiden Teile mit auf das Foto packen, da sie meine Arbeit und meinen Workflow in manchen Bereichen revolutioniert haben. Es handelt sich hierbei um ein Wacom Intuos Grafiktablet mit dem dazugehörigen Eingabestift. Ich möchte auf dieses Teil nicht mehr verzichten, obwohl ich mich viele Jahre dagegen gesträubt habe, mir so ein Ding zu kaufen. Aber für Bildbearbeitung und natürlich auch für Illustrationen und Designs möchte ich es nicht mehr missen. Es macht so vieles so viel leichter und runder. Natürlich handelt es sich hierbei nicht wirklich um Kameraequipment, trotzdem gehört es inzwischen fest zu meinem Foto-Fuhrpark, wenn auch erst in der Nachbearbeitung.

Darüber hinaus zählen zu meinem Equipment noch einige Stative, Softboxen und sonstige kleinere Widgets.

Ich hoffe dieser Einblick hat euch ein bisschen weitergeholfen oder euch zumindest gut unterhalten. Bei Fragen meldet euch gern, ich versuche alles bestmöglich zu beantworten 🙂

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